Herstellung von Kokosöl

In zahlreichen Erzeugerländern Südostasiens und des pazifischen Raumes, aber auch in Ölmühlen der europäischen und nordamerikanischen Importländer, wird aus dem weißen Fruchtfleisch reifer Kokosnüsse Kokosöl erzeugt. Bei der Gewinnung von Kokosöl stehen industrielle Herstellungsmethoden noch immer im Vordergrund. Zunehmend setzt sich aber die schonende Produktion auf biologischer Grundlage durch.
Die Methoden der Gewinnung von Kokosöl

Traditionell wird Kokosöl in einem industriellen Herstellungsverfahren gewonnen. Dabei werden die reifen Kokosnüsse aus der Palme geerntet, geschält und gespalten. Die geöffneten Hälften kommen für etwa einen Tag zum Trocknen in einen Ofen oder Wärmeraum. Gelegentlich werden sie auch nur der Sonne ausgesetzt oder trocknen über offenem Feuer. Nach dem Erkalten lässt sich das Fruchtfleisch (Kopra) leicht von der Schale lösen, wobei teilweise mit chemischen Lösungsmitteln nachgeholfen wird. Die Kopra wird dann entweder zunächst zu Raspeln verarbeitet oder aber unmittelbar der Pressung zugeführt, wodurch – teilweise nach Zugabe von Mitteln zur Härtung, Bleichung und Desodorierung – Kokosöl erzeugt wird. Die Pressung erfolgt mechanisch, meist unter Erhitzung des ausgelösten Fruchtfleisches. Eine Kaltpressung ist bei der industriellen Erzeugung von Kokosöl die Ausnahme. Die Gewinnung von Kokosöl setzt sich dann mit einer Raffinade fort und endet mit der Abfüllung des Öls bzw. nach Erkalten desselben mit der Pressung in Platten (Kokosfett). Die industrielle Gewinnung von Kokosöl sieht sich zunehmender Kritik ausgesetzt, da durch den Einsatz von Chemie im Herstellungsprozess die Verträglichkeit des Öls verschlechtert wird und dessen sensorische Eigenschaften sich negativ verändern. Aus diesem Grunde wird heute oft einer schonenden Gewinnung von Kokosöl der Vorzug gegeben.
Biologische Herstellung setzt sich zunehmend durch

Bei der biologischen Gewinnung von Kokosöl wird darauf geachtet, dass beim Herstellungsprozess keine unnötigen Verzögerungen auftreten, damit eine Verunreinigung der Rohware vermieden und ein Schimmelbefall verhindert wird. Das Öffnen der Nuss sowie das Schälen, Zerkleinern und Pressen folgen unmittelbar aufeinander. Hier wird der Kaltpressung der Vorzug gegeben, wobei die erste Pressung als Direktpressung bezeichnet wird. Es findet dann nur eine Filtrierung im Rahmen der Gewinnung des Kokosöls statt. Auf ein Raffinieren wird ebenso konsequent verzichtet wie auf das Härten, Bleichen oder Desodorieren. Diese chemiefreie Gewinnung von Kokosöl ist stark im Vordringen begriffen.